
Die Bilanz des ersten Wochenendes:
Die Erwartungen der Veranstalter sind übererfüllt. Der Chef des Kulturbüros, Winfried Neumann rechnet am ersten Kulturuferwochenende bereits mit 40000 Besuchern, soviel wie noch nie bei diesem Festival, das zum 31. Mal stattfindet.
„Die Menschen haben am ersten Wochenende trotz des mäßigen Wetters am Samstag mit den Füßen abgestimmt. Sie haben das Kulturufer erneut zu einem „Leuchtturm“ des kulturellen Treibens am Bodensee gemacht“, sagt Neumann. Er will zwar den Tag nicht vor dem Abend loben, sieht aber der bevorstehenden Woche bis kommenden Sonntag sehr entspannt und positiv entgegen.
Entspannt und positiv ist auch die Bezeichnung, die Jürgen Deeg vom Kulturbüro für die Stimmung auf dem Kulturufer bezeichnet. Publikum und Künstler, Aussteller und Veranstalter seien „einfach gut drauf“. Bei einigen Veranstaltungen gibt es noch Restkarten, ausverkauft ist bislang nur Raul Midón , Andreas Müller und Thomas Sträter. Ab heutigem Montag werden die ausverkauften Veranstaltung vom Kulturbüro auch bekanntgegeben, bisher gab es diese Info nur am Verkaufszelt. Neben der Ersten Allgemeinen Verunsicherung treten aus dem Musik-Sektor zahlreiche eher unbekannte dafür aber nicht schlechtere Künstler auf. „Wir sind immer noch das Entdeckerfestival“, sagt Winfried Neumann. Das sei immer schon so gewesen, wer beim Kulturufer aufgetreten ist, hat später in Salem, auf dem Hohentwiel oder bei anderen Konzerten gespielt.
In diesem Jahr gilt das vor allem für Tina Dico, die am kommenden Samstag im großen Zelt spielen wird. Die dänische Singer-Songwriterin füllt in Nordeuropa große Hallen und selbst bis Kassel noch werden den Veranstaltern die Karten aus den Händen gerissen. Im Süden aber scheint ihr Ruf noch nicht angekommen zu sein. „Wer Lust auf gute Musik hat, kann da echte Entdeckungen machen“, sagt Jürgen Deeg.
Einen Auftakt nach Maß hatte auch die Spiele- und Aktionswiese des Spielehauses. Viel Platz zwischen den Werkstätten, neue Angebote in den kreativen Werkstätten, aber auch die Dauerbrenner der vergangenen Jahre sind gut angenommen worden. „Nur die Wasserspiele haben wir am Samstag mal in der Kiste gelassen“, sagt Roland Schild vom Spielehaus. Das sei noch ein wenig frisch gewesen. In der kommenden Woche aber wird die Wasserrutsche die wohl begehrteste Anlaufstelle des ganzen Kulturufers werden. Die kommende Hitzewelle ist bereits auf dem Weg.
Auch die Molke hat eine Punktlandung hingelegt. Der Wassertag und die ersten Werkstätten sind bei den Jugendlichen gut angekommen und die Musik auf der Bühne der Musikmuschel entwickelt so langsam zu einem Festival im Festival. Auch da wird in der kommenden Woche noch einiges zu bestaunen und zu entdecken geben.
Die Straßenkünstler sind haben das Ufer ohnehin bereits erobert. Allein am Sonntag waren es 51 Musikgruppen und Straßenkünstler, die an den verschiedenen Spielorten an der Uferpromenade aufgetreten sind. Sie kommen aus 17 Nationen des ganzen Erdballs. Unter ihnen sind Gewinner verschiedener Theaterpreise ebenso vertreten wie Neulinge, die bereits auf hohem Niveau spielen.